Die wahren Helden sind meistens die Mitarbeiter

Es war einmal… – so fangen viele schöne Märchen an. Diese hat man als Kind immer wieder gerne gehört, sie wurden von den Eltern am Bett oder auf dem Sofa vorgelesen und man verbindet damit immer noch gute Gefühle. Häufig kann man sich auch heute noch ganz genau an die Inhalte dieser Märchen erinnern. Warum? Weil sie eine spannende Geschichte erzählen, einen oder mehrere Helden haben und weil man beim Zuhören (oder später auch beim selber lesen) kurzzeitig in eine andere Welt abtaucht. Man fühlt und leidet mit dem Helden in der Geschichte. Bis zum Happy End.

Everyone has a story

Everyone has a story

Storytelling oder hier Corporate Storytelling nimmt die Grundelemente des Geschichtenerzählens auf und überträgt sie auf ein Unternehmen. Hier können auch Geschichten erzählt werden, die manchmal nicht so ganz offensichtlich sind. Die zentrale Figur einer Geschichte ist immer ist der Held, der Retter. Und dieser Held ist in den meisten Fällen nicht der Chef, sondern sind die Mitarbeiter. Die, die die wirkliche Arbeit bei Kunden machen. Die, die Probleme vor Ort lösen.

Das ist der Maler, der mit Leidenschaft und Herzblut die Räume neu gestaltet. Oder die Mitarbeiterin, die jeden Morgen mit Spaß und Begeisterung zur Arbeit kommt. Diese Mitarbeiter gibt es überall, sie werden aber häufig nicht gesehen. Sie transportieren so viel Sympathie und positives Image für das Unternehmen.

Oder Kunden, die von dem Service eines Unternehmens so begeistert sind und nur positiv darüber sprechen oder im Internet darüber schreiben. Das sind die emotionalen Geschichten, für die Corporate Storytelling steht. Dieses Storytelling kann auch in mehreren Stufen und über verschiedene Kanäle systematisch aufgebaut werden. Die stärksten Emotionen hat dabei der Film, da er mehrere Sinne des Betrachters gelichzeitig anspricht. Die Kombination von Sehen und Hören kann sehr starke Gefühle auslösen, die sich das Corporate Storytelling zu Nutze macht.

Aber es gibt natürlich auch Chefs, die der Held einer Geschichte sein können. Richard Barnson ist für mich so ein Held. Er hat aus dem Nichts die Virgin Group, ein Imperium mit über 400 ganz unterschiedlichen Unternehmen geschaffen. Vom Plattenlabel bis zur Fluglinie. Seine Biografie ist absolut lesenswert.

Ganz neu ist Corporate Storytelling natürlich nicht, wird aber zunehmend immer häufiger eingesetzt. Ein aktuelles Beispiel ist der #heimkommen-Spot von EDEKA zu Weihnachten 2015. Mit mehr als 45 Millionen Aufrufen innerhalb der ersten 6 Wochen nach Veröffentlichung ist der Film ein absoluter Viral-Hit geworden. Und jeder hat von „dem EDEKA-Film“ gesprochen.

Gut entwickeltes Corporate Storytelling kann in der Unternehmenskommunikation sehr fokussiert eingesetzt werde. Beispielsweise zur Imagebildung, zur Mitarbeiterbindung, zur Kundengewinnung und vieles mehr.

Mein BUSiNESSimpuls:

„Schauen Sie mal in Ihrem Unternehmen, ob es dort nicht auch erzählenswerte Geschichten gibt. Vielleicht sind diese Geschichten nicht auf den ersten Blick erkennbar und Sie müssen etwas länger suchen. Aber es lohnt sich!“

 

Carsten Meiners

Carsten Meiners ist Geschäftsführer bei NOT REAL! medien design und bei realr – Corparate Storytelling. Er ist auch einer der Initiatoren von BUSiNESSimpulse.